Zwei Trainingseinheiten hatte man seit Ende der Weihnachtspause absolviert, das Gefühl nach dem Donnerstagstraining war dabei schon wieder deutlich besser als das nach der Einheit vom Montag. Über letztere soll hier besser kein Wort mehr verloren werden… Gänsebraten, Fondue & Co. hatten jedenfalls über die Feiertage deutlich ihre Spuren hinterlassen. Trotz alledem fuhr man nun also relativ zuversichtlich zum Tabellennachbarn aus Wettbergen in die hannoversche Vorstadt, der zwar nominell immer noch als Absteiger bezeichnet werden darf, der aber seit seinem Abstieg aus der Verbandsliga eminente Spielerabgänge zu verkraften hatte und somit schon in der Landesliga mit diesem Kader kaum konkurrenzfähig sein dürfte. Dieses steckte natürlich genauso in unseren Köpfen, wie der im Expresstempo eingefahrene 3:0-Auswärtssieg der VG Münchehagen/Hagenburg in der vorausgehenden Partie. Wir würden das Pferd schon schaukeln… dachten wir!!
So starten wir also in Satz 1 mit Kai (Z), Chris (D), Robert, Christian K. (beide MB), Jonathan, Marius (beide AA) und Till (L). Wir kommen besser aus den Startlöchern als die Wettberger und erarbeiten uns schnell eine 8:4 und 9:5-Führung, die wir bis zum 11:8 transportieren können. Dann jedoch postwendend der 11:12-Rückstand, es entwickelt sich ein enges und von Nervosität geprägtes Spiel mit immer wieder wechselnden Führungen. Aufgrund mangelnder Bewegungsbereitschaft in der Abwehr, mitunter Lethargie, aber auch mangelnder Durchschlagskraft im Angriff können wir die TuS in dieser Phase nicht entscheidend genug in Bedrängnis setzen, wir bauen sie damit im Gegenteil noch auf. Selbst die Auswechselung von Dominik auf Wettberger Seite beim Stand von 16:15 ändert daran nichts. Bei 18:16 führen wir zwar wieder, doch auch hier wieder postwendend der Rückstand bis zum 20:23 und 21:24. Ein kurzes Aufbäumen bringt uns zwar auch hier noch mal den Ausgleich, doch zu viele Fehler im Spielaufbau bedeuten am Ende den Satzverlust – 24:26.
So kann es nicht weitergehen sagt sich auch das Interimstrainer-Duo aus Berto und Tino – unser Trainer Oli muss wegen akuten Spielermangels in der dritten Herren heute leider in Hiddestorf/Hemmingen ran – und es folgt der Wechsel auf drei Positionen. Tim nun im Zuspiel, David (D) und Berto (MB) sollen es zusammen mit Christian K., Marius und Jonathan nun richten und auf einmal läuft die Maschinerie an… Nie gefährdet bringen wir diesen Satz über 13:4, 17:7 und 23:9 im Eiltempo nach Hause, erst bei 24:10 wird Wettbergen überhaupt zweistellig, Endergebnis schließlich 25:12.
Doch dieser schnelle zweite Satz war für die Köpfe anscheinend wiedereinmal kontraproduktiv. Unverändert zu Satz zwei geht der dritte Satz in erster Linie in der Annahme verloren. Wettbergen macht einige gute Floater, unsere Annahme ist phasenweise für´n A…llerwertesten. Und jedes Mal wenn ansatzweise Hoffnung aufkeimt wird diese durch das Münchehagener Schiedsgericht mit mal wieder zum Teil hahnebüchenden Entscheidungen im Keim erstickt. Viele von diesen Bällen kann man sicherlich herausnehmen wenn man (A) in der Oberliga aufwärts spielt oder (B) dies zumindest auf beiden Seiten abpfeift, aber gerade in dieser Phase durfte man sich mal wieder zurecht verschaukelt fühlen!! Ein Wechsel im Zuspiel bei 10:21 (Kai für Tim) kann hier leider auch nichts mehr bewirken. Über 3:11, 7:16, 10:22 und 13:24 ist dieser Satz genauso schnell verloren wie der zweite gewonnen war. Einzig positiv die Schlussphase, in der wir das Ergebnis noch etwas beschönigen und uns vor allem für Satz 4 noch etwas Selbstvertrauen zurückholen können – 18:25.
Dieses Selbstvertrauen sollte Gold wert sein, denn in Satz 4 läuft es nun wieder von Anfang an besser. Mit Kai jetzt im Zuspiel und Tim auf der Diagonalposition erarbeiten wir uns eine schnelle Führung. Über 8:2, 9:3, 12:4 und 14:6 schaffen wir es aber leider mal wieder nicht, den letzten Punch zu setzen, sondern bauen die TuS erneut mit Eigenfehlern wieder auf. Der Vorsprung schmilzt bis auf 18:15, bis wir uns ein Herz nehmen und nur noch zwei weitere Punkte für den Gegner zulassen – 25:17.
Es geht also bei unveränderter Aufstellung zu Satz 4 mal wieder in den Tie-Break, wir haben ja anscheinend diese Saison das unformulierte Ziel ausgegeben, die meisten Sätze aller Teams in der Liga zu spielen. Zumindest dieses gelingt uns bis dato hervorragend…
Erschreckend genug dass nun also beide Spiele gegen Wettbergen im Tie-Break ende(te)n, aber spätestens beim Seitenwechsel mit 8:3 komfortabel in Front liegend, kann am Sieg nun also eigentlich kein Zweifel mehr bestehen, doch denkste… Es fallen wieder wahnsinnig viele Bälle einfach so in´s Feld, unser Spiel ist unglaublich statisch, hinzu kommen vermeidbare Eigenfehler, gelegentlich Abstimmungsschwierigkeiten, verbaggerte oder vom Block abgefälschte Bälle und hier und da das Schiedsgericht mit einer überraschenden Entscheidung. In erster Linie hat uns vermutlich aber der Verlust von 7 Punkten infolge beim Stand von 8:3 auf 8:10 moralisch das Genick gebrochen. Über 9:10, 9:12, 11:12, 11:13, 12:13, 12:14 und 13:14 gelingt uns leider kein entscheidendes Break mehr, so dass wir am Ende 13:15 verlieren.
Diese Niederlage gegen eine absolute Wettberger Rumpftruppe, sie waren nach Dominiks Ausscheiden Mitte des ersten Satzes nur noch zu sechst und ohne weitere Wechselmöglichkeit, gilt es nun so schnell wie möglich aus den Köpfen zu bekommen. Gegen Oberneuland kann man sich zwar - bei allem Respekt - auch nicht wirklich rehabilitieren, doch wenn wir nun also mal kräftig im Training ranklotzen, dann sollen sich auch die erweiterten Meisterschaftskandidaten VG Münchehagen und SC Weyhe erstmal warm anziehen, diesen Anspruch können… nein MÜSSEN wir an uns haben!! Dazu muss es allerdings vor allem in der Annahme und Feldverteidigung jetzt endlich mal eine Initialzündung geben! Hoffnung gibt diesbezüglich die Rückkehr Johann´s aus Wales, der nun also sowohl beim Training als auch hoffentlich bei den Punktspielen trotz seines jungen Alters Ruhe und Stabilität in die Annahme und Abwehr bringt und der um´s Verrecken keinen Ball verloren gibt.
Wie wurde kürzlich auf einer bekannten Internet-Plattform auf die Aussage, der kleine Löwe GFL II solle endlich mal geweckt werden und die Konkurrenz vom Feld fegen kolportiert?! Man müsse dem Löwen schon mit dem Rasenmäher über´n Schwanz fahren damit er endlich aufwacht…
Also Jungs, ihr wisst was zu tun ist… Ich hoffe der schlafende Riese lässt sich mit weniger drastischen Massnahmen als der genannten aus dem Dornröschenschlaf erwecken!!
(David)