Das war ein unglaubliches Spiel gegen den Tabellenzweiten! Steffi laborierte immer noch an ihrem Fingerbruch, Julia war mit einer Erkältung ausgefallen, Josi und Arno waren beruflich verhindert, so stand zu Beginn der vergangenen Woche fest, dass wir mit nur acht Spielerinnen (und davon mit nur einer Mittelblockerin) und ohne Trainer nach Oythe fahren würden. Britta war schon mental auf die Mittelblockposititon eingestellt worden, als am Freitag ihre Hiobsbotschaft kam: Kehlkopfentzündung. Zum Glück hatte Julia kein Fieber gehabt und sich aufgrund der personellen Situation dann zum Spieltag aufgerafft. Aber auch Britta fuhr mit, um notfalls unterstützen zu können. Also war unsere Einstellung zum Spiel eher locker nach dem Motto "mal gucken, was und vor allem mit wem so geht...".
Leider war genau der Beginn nicht sonderlich erfreulich, denn erst nach einer Aufschlagserie von Oythe, die bis zum 10:3 andauerte, wurden wir ein wenig wach, auch unterstützt durch die Einwechslung von Zuspielerin Jule im Außenangriff. Dennoch ging der Satz klar mit 25:17 an den Favoriten, der von rund 280 Zuschauern lautstark unterstützt wurde.
Ab dem 2. Satz war dann plötzlich auf unserer Seite wahre Spielfreude, vor allem eine starke Annahme und gute Block-Feldabwehr vorhanden, Sonja setzte unsere Angreifer flexibel ein. Jule wurde jetzt Diagonal, Lena auf Außen eingesetzt. Und das war mit Gesa und Julia im Mittelblock, Linda über Außen und Angela als Libera die Formation, mit der wir heute nicht nur den 2. Satz nach vielen tollen Ballwechseln mit 25:23 für uns entscheiden sollten.
Auch der 3. Satz war ähnlich umkämpft − wir führten knapp, benötigten zwei Satzbälle, um ihn mit 27:25 für uns zu entscheiden. Die Zuschauer wurden immer lauter, versuchten regelrecht, ihr Team zum Sieg zu schreien. Steffi, die als Interimscoach mitgereist war, konnte auf dem Feld während des Spiel so gut wie nicht verstanden werden.
Im 4. Satz ließen unsere Kräfte ein wenig nach und wir verloren diesen knapp mit 23:25. Im 5. Satz konnten wir zum Glück gleich mit 4:1 starten und diesen Vorsprung über 8:4, 10:6 auch halten und mit 15:12 dann das Spiel nach zwei Stunden endlich für uns entscheiden. Die lokalen Presse schrieb, dass man das Gefühl hatte, dass "Hannover eine Spielerin mehr auf dem Feld hatte" und Oythes Trainerin schwärmte von unserer "traumhaft sicheren" Annahme.